Der Bundesverband wirfahren kritisiert die Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz (VMK), es jedem Bundesland künftig freizustellen, eine eigene „Kleine Fachkunde“ einzuführen. Dieses Vorgehen kann zu einem regionalen Bürokratie-Flickenteppich führen – mit enormen Kosten, insbesondere für Taxi- und Mietwagenunternehmen mit länderübergreifendem Betrieb. Zudem ist unklar, welche Folgen sich für das Fahrpersonal ergeben – etwa bei Umzug oder einer Tätigkeit in verschiedenen Bundesländern. 

Zwar ist es richtig, dass von der Etablierung einer bundesweiten Fachkunde abgesehen wurde – jedoch wäre eine solche Regelung ohnehin weder notwendig noch verhältnismäßig gewesen. Anstatt nun einen halbherzigen Kompromiss zu schließen, hätte die Verkehrsministerkonferenz die vollständige Abschaffung der Kleinen Fachkunde beschließen sollen.

Es braucht keine starren Berufszugangshürden, sondern intelligente, digitale und praxisnahe Lösungen. So zum Beispiel transparente Bewertungssysteme, wie sie über App-Vermittlungen längst üblich sind, sowie Schulungsangebote der Unternehmer selbst. Gerade in Zeiten eines gravierenden Fachkräftemangels ist es kontraproduktiv, neue Zugangshürden zu schaffen. Taxi- und Mietwagenunternehmen in vielen Städten und Regionen kämpfen bereits heute darum, genügend Fahrerinnen und Fahrer zu finden. Die Entscheidung der VMK birgt daher die Gefahr deutlicher Folgen für die Mobilitätsversorgung in Stadt und Land.