Mit der Einführung des Digitalen Untersuchungsberichts (DUB) durch das Kraftfahrt-Bundesamt und der Möglichkeit, den Fahrzeugschein erstmals per i-Kfz-App digital mitzuführen, macht Deutschland einen spürbaren Schritt hin zu einer modernen, zeitgemäßen Fahrzeugverwaltung. HU-Berichte lassen sich künftig online abrufen und teilen, und Fahrzeughalter können ihre Zulassungsbescheinigung Teil I bequem auf dem Smartphone vorzeigen. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Digitalisierung im Mobilitätssektor endlich Fahrt aufnimmt.
Für Privatpersonen bedeutet das eine spürbare Entlastung: weniger Papier, weniger Laufwege, einfachere Kontrollen und ein insgesamt komfortablerer Umgang mit Fahrzeugdokumenten. Auch Behörden profitieren von schlankeren Abläufen und geringeren Fehlerquoten.
Für Mietwagenunternehmen dagegen bleibt die Digitalisierung zunächst weitgehend Theorie. Zwar existieren digitale HU-Berichte und auch der digitale Fahrzeugschein wird ab nächstem Jahr auch für Mietwagen verfügbar, doch ersetzen sie die klassische Papierform nicht vollständig. Vor allem aber steht das digitale Zulassungsverfahren selbst – also die Möglichkeit, Fahrzeuge vollständig online zu- und umzumelden – derzeit grundsätzlich nicht für Mietwagen offen. Die Branche, die in besonderem Maße auf schnelle, effiziente und flexible Zulassungsprozesse angewiesen ist, kann die neuen Möglichkeiten daher kaum nutzen. Für Unternehmen, die regelmäßig große Flotten bewegen, wäre gerade eine voll digitale Abwicklung von Zulassungen und Dokumenten ein erheblicher Fortschritt.
Deutschland geht mit den neuen digitalen Fahrzeugdokumenten einen richtigen und überfälligen Schritt. Doch solange Mietwagenunternehmen von zentralen Funktionen ausgeschlossen bleiben und wesentliche Prozesse weiterhin analog erfolgen müssen, bleibt die Digitalisierung der Fahrzeugverwaltung unvollständig. Die aktuellen Neuerungen sind ein guter Anfang – aber längst nicht das Zielbild, das eine moderne und digital arbeitende Mobilitätsbranche eigentlich braucht.
