Hannover, 09. September 2025 – In Hannover haben sich die Taxipreise seit 2004 mehr als verdoppelt. Besonders auffällig ist die jüngste Entwicklung: Allein s eit 2020 stiegen die Kosten für eine 10-Kilometer-Fahrt am Tag um 41 Prozent. Damit liegt die Preissteigerung deutlich über dem allgemeinen Anstieg der Verbraucherpreise und auch über dem Einkommenswachstum in der Region.
Für viele Menschen wird das Taxi damit zunehmend zu einem Luxusgut. Ursprünglich war es ein wichtiges Element urbaner Mobilität – gerade für Personen ohne eigenes Auto oder auf Strecken, die mit Bus und Bahn nur schwer erreichbar sind. Heute schrecken jedoch immer mehr Menschen vor den hohen Kosten zurück.
Die Analyse, die auf amtlichen Daten basiert, macht deutlich, dass sich die Tarife in Hannover erheblich schneller entwickelt haben als die Lebenshaltungskosten. Erschwerend kommt hinzu: Während die Einkommen vergleichsweise moderat wuchsen, haben die Preise für Taxifahrten einen überproportionalen Sprung nach oben gemacht.
Da die Tarife von der Stadt festgelegt werden, gerät die Kommunalpolitik in den Blick. wirfahren fordern mehr Augenmaß bei künftigen Entscheidungen, um das Taxi nicht weiter zu einem exklusiven Verkehrsmittel für wenige werden zu lassen. Die kürzlich erfolgte Anpassung der Tarifordnung, die es Taxiunternehmen seit Anfang September erlaubt, bei vorbestellten Fahrten einen Festpreis zu vereinbaren, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Langfristig braucht es aber die volle Preisflexibilität für das Taxi. Im Gegensatz zu den oft geforderten Mindestpreisen für Mietwagen würde diese Maßnahme der Branche und den Verbrauchern wirklich helfen
Die Frage, wie Mobilität für alle Schichten der Bevölkerung gesichert werden kann, rückt damit erneut in den Vordergrund. Denn wenn das Taxi als Ergänzung zu Bus und Bahn unerschwinglich wird, droht eine Lücke in der urbanen Mobilitätsversorgung.
Bild: Thomas Wolf, www.foto-tw.de, Neues Rathaus Hannover 2013, CC BY-SA 3.0 DE