Ursachen der Taxi-Krise angehen statt Verbraucher und Mietwagen durch Mindestpreise schädigen
Hamburg, 30. Juni 2025. Zum bundesweiten Aktionstag des Taxigewerbes am 2. Juli 2025, bei dem flächendeckende Mindestpreise für Mietwagen gefordert werden, stellt der Bundesverband wirfahren klar: Nicht Mietwagen sind das Problem, sondern die Taxi-Preispolitik. Wer sich über schwindende Fahrgastzahlen beschwert, sollte ehrlich auf die Ursachen blicken, bevor er anderen die Geschäftsgrundlage entziehen will. „Das Taxi ist vielerorts längst zum Luxusgut geworden. Kein Wunder, dass immer weniger Menschen sich eine Fahrt leisten können“, sagt Thomas Mohnke, Vorsitzender des Bundesverbands wirfahren. Eine aktuelle Auswertung des Reiseveranstalters Fit Reisen bestätigt: Gleich sechs deutsche Städte gehören zu den zehn teuersten Taxi-Städten Europas, darunter Hannover und Bremen, die teurer sind als Paris oder London.
Die Forderung nach Mindestpreisen für Mietwagen greift ökonomisch völlig ins Leere.
Mindestbeförderungsentgelte führen nicht zu höheren Umsätzen – im Gegenteil: Gerade die Preisflexibilität ist der Schlüssel, um in nachfrageschwachen Zeiten die Auslastung zu steigern. Hotels, Fluggesellschaften oder die Deutsche Bahn setzen seit Jahren auf dynamische Preismodelle. Wer diese Flexibilität in der heute profitabel arbeitenden Mietwagenbranche einschränkt, riskiert geringere Umsätze mit unmittelbaren Folgen für die Beschäftigung. Mietwagenunternehmen müssten bei sinkender Nachfrage Fahrpersonal entlassen, obwohl gerade diese Jobs vielen Menschen mit Migrationshintergrund den Einstieg in ein reguläres Arbeitsverhältnis ermöglichen. Außerdem: Dem Taxi würden Mindestpreise ebenfalls nicht helfen. Denn die Konsumenten würden eher den eigenen PKW wieder öfter nutzen als aufs Taxi umsteigen. Auch rechtlich stehen Mindestpreise auf wackeligen Füßen. Gerade erst hat die Stadt Leipzig ihre Mindestpreisregelung erneut kassieren müssen, wohlgemerkt zum zweiten Mal.
Anstatt Mietwagen künstlich zu verteuern, sollte das Taxigewerbe die Chance bekommen, wieder attraktiver zu werden. Dafür braucht es vor allem eines: Freie Preisgestaltung auf dem Bestellmarkt. Wenn Taxis ihre Preise flexibel anpassen dürften, könnten sie gezielt mit attraktiven Angeboten auf Fahrgäste zugehen. Statt starrer Tarife gäbe es dann endlich die Möglichkeit, durch verbraucherfreundliche Preise neue Kundengruppen zu gewinnen und die Auslastung zu verbessern. „Das wäre ein echter Schritt raus aus der Preisfalle und zurück in den Alltag der Menschen”, so Mohnke.