JA
Von Michael Opperman, Geschäftsführer des Bundesverbands Taxi
Im Taxi gilt der amtlich festgelegte Tarif. Wer sich an den nicht hält, verliert seine Lizenz. Denn: Das Taxi ist Teil des öffentlichen Verkehrsangebots und die Stadt entscheidet, zu welchen Bedingungen gefahren wird. Jeder Fahrgast und jeder Fahrer weiß, woran er ist. Und im Uber? Da macht nicht das Amt die Preise, sondern die Plattform. Staatliche Regeln gibt es bislang keine. Statt um Fahrgäste und Fahrer geht es nur um Profit und Marktanteile.
Die Konsequenz: Dumping-Wettbewerb und systematische Probleme mit Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug.
Die Landeshauptstadt München stellt fest: Verstöße in 97 Prozent der Fälle. Die Billigpreise bei Uber drücken die Unternehmen in die Illegalität und Abhängigkeit. Die Städte sind gefordert, dem Einhalt zu gebieten. Keine Mindestpreise bei Uber? Das wäre Politikverweigerung auf die ganze billige Tour.
NEIN
Von Thomas Mohnke, Vorsitzender des Verbands wirfahren
Nein, das ist der falsche Weg. Mobilität künstlich zu verteuern, würde vor allem Menschen mit kleinem Geldbeutel treffen. Auch würde der Umstieg weg vom eigenen Pkw noch unattraktiver – schließlich ergänzen Fahrdienste mit Mietwagen häufig den ÖPNV. Und natürlich würden Mindestpreise auch zum schmerzhaften Verlust von Arbeitsplätzen führen.
Gleichzeitig lösen sie kein Problem: Taxifahren in München ist auch im internationalen Vergleich für viele Menschen schlicht zu teuer. München braucht aber leistbare Mobilität für alle und keine weiteren Luxusdienste für wenige.
Die Entscheidung der Stadt, auf Dialog statt auf Mindestpreise zu setzen, ist das richtige Signal. Nur gemeinsam lassen sich tragfähige Lösungen finden, die den Münchnerinnen und Münchnern dienen und den Wirtschafts- und Tourismusstandort München stärken.